Sail. Pray. Love.

Beitrag teilen:

Inhaltsverzeichnis

„Mit fünf Fremden gemeinsam eine Woche segeln!? Was, wenn die verrückt sind?“ Dies war die häufigste Reaktion, als ich von meinem spontanen Segel-Urlaub im Mittelmeer erzählte. Doch die Woche auf See zwischen Sardinien und Korsika war nur das erste von vielen Abenteuern, das meinen Sommer zu einer unvergesslichen Entdeckungsreise machen sollte.

 

So sehr ich mein Leben in Wien im letzten Jahr zu schätzen wusste, so war es doch ein Gefühl der Unvollkommenheit, das mich in der Tiefe meines Herzens etwas ganz bestimmtes vermissen ließ. Immer wieder tauchte diese eine Frage auf, deren Antwort sich nicht und nicht zeigen wollte.

 

So hatte ich Anfang des Sommers die Entscheidung getroffen, für zwei Monate einfach alles loszulassen und mich auf die Suche nach der Antwort auf diese eine Frage zu machen. Ich verkaufte mein Auto, vermietete meine Wohnung und packte nur das notwendigste in einen kleinen Rucksack. Was dabei rauskam:

 

SAIL. PRAY. LOVE.

 

Auf den ersten Segeltörn meines Lebens, über dessen Auswirkungen ich bei Gelegenheit noch ausführlicher berichten werde, folgte eine längere Auszeit in einem 40-Einwohner-Dorf inmitten der kargen Berge Spaniens. Zwecks innerer Einkehr verbrachte ich in den ehrwürdigen Mauern eines vor mehr als 800 Jahren erbauten Steinschlosses ausgedehnte Momente im abscheuenden Hund, OM-Töne-chantend und frische Feigen pflückend im mit Hängematten bestückten Meditationsgarten, wo ich dem Hauch meiner inneren Stimme zu lauschen suchte.

 

Beflügelt von jener Frage, die mich das ganze Jahr schon über beschäftigt hatte, führte mich die letzte Station meiner Reise an den Geburtsort der Liebesgöttin Aphrodite, die der Sage nach bei Petra tou Romiou am Felsstrand von Zypern dem Meer entstieg. An einem Ort, wo Kieselsteine mit Felsen und Sonnenstrahlen zu einer Einheit des überirdisch Schönen zu verschmelzen mochten. Doch nicht nur sie verschmolzen, sondern auch ich mit den tausenden Eiscremesorten, der Sonne, dem Meer, dem Moment und dem Leben.

 

Nach meiner Heimkehr brauchte es schließlich einige Zeit, bis ich bemerkte, dass sich etwas verändert hatte. Irgendetwas fehlte.
Ich hatte aufgehört, mir jene Frage zu stellen, deren Antwort ich in den letzten Monaten im Süden Europas so dringend zu finden erhoffte.
Die Frage war jetzt nicht mehr wichtig:  Wo ist die Freude?

Für Newsletter anmelden

Bleiben Sie auf dem neusten Stand.

Mit Ihrer Anmeldung erklären Sie sich mit unserer Datenschutzerklärung einverstanden.

Die Autorin

Dr. Verena Thiem

Verena Thiem ist Juristin, Betriebswirtin und seit über über 12 Jahren Business-Coach und Rhetorik-Trainerin. Mit ihrer Leidenschaft verbindet sie dabei das Beste aus allen Welten.

Viele Rhetorik-Seminare setzen auf Technik, Überzeugung und Körpersprache. Aber für Verena liegt die wahre Kunst des Redens ganz woanders: Und zwar in deiner Inspiration.

Weitere Beiträge

Lorem ipsum dolor sit amet, consectetur adipiscing elit.